Lean Thinking: Mit weniger mehr schaffen


Bootstrapping bedeutet: keine Investoren, kein Netz, kein doppelter Boden. Wer sich auf diesen Weg macht, muss mit dem arbeiten, was da ist – und dafür sorgen, dass jeder Handgriff zählt. Genau hier kommt Lean Thinking ins Spiel.
Lean Thinking ist im Prinzip ein alter Hut. Die Idee stammt aus den 1940er Jahren – geboren in der Not, gereift unter Materialknappheit und perfektioniert bei Toyota. Die Grundidee ist simpel, aber mächtig: Eliminiere alles, was Ressourcen frisst, aber keinen Wert erzeugt.
Im Japanischen nennt man das „Muda“. Und Muda ist überall.
Muda ist, wenn alle beschäftigt sind – aber nichts vorangeht
Du kennst das: Ein Entwickler wartet zwei Tage auf Feedback. Eine Projektmanagerin füllt zum dritten Mal dieselbe Tabelle aus. Ein Feature wird entwickelt, weil es „nice to have“ ist – aber niemand braucht es. Oder schlimmer: Es wird nie verwendet.
Das alles ist Muda. Es frisst Zeit, Energie und Fokus – und liefert nichts zurück.
Lean Thinking lehrt uns, diesen Ballast systematisch zu identifizieren und loszuwerden. Dabei geht es nicht darum, Menschen härter arbeiten zu lassen. Im Gegenteil: Es geht darum, ihnen das Arbeiten zu erleichtern – durch klare Prozesse, verlässliche Übergaben, realistische Planung und den Mut, Dinge auch mal sein zu lassen.
Lean beginnt im Kopf – und im Kalender
Die wichtigste Ressource in einem Bootstrapping-Unternehmen ist nicht das Budget. Es ist die Zeit. Zeit für Kunden, Zeit für Produktentwicklung, Zeit für strategische Entscheidungen. Aber wenn das Tagesgeschäft alles auffrisst, bleibt nichts übrig.
Deshalb beginnt Lean Thinking mit einer brutalen Ehrlichkeit: Was tun wir jeden Tag – und was davon bringt uns dem Ziel wirklich näher?
Oft ist die Antwort ernüchternd. Aber genau das ist der erste Schritt zur Verbesserung. Erst wenn du die Verschwendung erkennst, kannst du sie vermeiden. Und plötzlich entstehen Spielräume: für ein neues Feature, eine Kundenbeziehung, oder vielleicht sogar für einen Feierabend.
Leadtime hilft dir dabei, Lean Thinking nicht nur zu verstehen – sondern umzusetzen. Ob strukturierte Aufgaben, automatisierte Prozesse oder Zeitbuchung direkt am Ticket: Du erkennst, was wirklich zählt – und reduzierst den Rest. So wird Lean zur Arbeitsweise, nicht zur Theorie.