Warum Du nicht jeden Wunsch Deiner Kunden erfüllen solltest

In der Übergangsphase vom Dienstleister zum Lösungsanbieter wird das eigene Produkt oft noch stark individuell angepasst. Das ist normal – aber gefährlich. Denn je mehr Sonderlocken, desto schwerer skalierbar wird dein Geschäftsmodell. Zeit für Struktur.
Leadtime® | Blog | Author | Lukas Ebner
Lukas Ebner03/28/2025
Leadtime® | Blog | Foto | Genervt vom Kunden

Du hast ein halbwegs funktionierendes Produkt entwickelt. Kunden zeigen Interesse. Die Nachfrage steigt. Eigentlich alles super – aber mit jedem neuen Kunden kommt ein „Können wir das noch anpassen?“ oder „Bei uns müsste es aber ein bisschen anders funktionieren“.

Und weil du noch nah am Projektgeschäft bist, sagst du: „Klar, kriegen wir hin.“

So entstehen Dutzende individuelle Versionen deines Produkts. Die einen brauchen eine Exportfunktion, die anderen wollen das Dashboard umgestalten. Wieder andere bestehen auf einem eigenen Rechtekonzept. Und plötzlich bist du nicht mehr Produktanbieter – sondern wieder Full-Service-Agentur mit ganz vielen Varianten desselben Tools.

Das Problem: Du gewinnst keine echten Skaleneffekte. Statt mit jedem Kunden effizienter zu werden, kämpfst du dich durch einen Dschungel aus Sonderlösungen.

Von der Individualisierung zur Modularisierung

Customizing ist nicht grundsätzlich schlecht. Im Gegenteil: Gerade in frühen Phasen kann es helfen, dein Produkt besser zu machen. Du verstehst die Zielgruppe besser, entdeckst neue Anforderungen, entwickelst neue Module.

Wichtig ist nur, wie du mit diesen Anforderungen umgehst.

Die Lösung: Modularisierung.

Statt jedes Feature individuell einzubauen, entwickelst du Funktionsbausteine, die du konfigurieren kannst. So entsteht ein Produkt, das flexibel ist – ohne unübersichtlich zu werden. Neue Kunden bekommen kein Sonderpaket, sondern eine clevere Zusammenstellung bestehender Komponenten.

Das bedeutet:

  • Du behältst die Kontrolle über die Codebasis.
  • Dein Support-Team weiß, worum es geht.
  • Die Wartung bleibt beherrschbar.
  • Deine Marge verbessert sich mit jedem neuen Kunden.

Denn echte Skalierung beginnt mit Wiederverwendbarkeit.

Customizing mit klaren Grenzen

In dieser Phase lohnt es sich, sehr genau hinzuschauen: Welche Funktionen werden wirklich oft nachgefragt? Welche sind einmalige Wünsche? Und wie kannst du deine Kunden so beraten, dass sie mit dem bestehenden Funktionsumfang glücklich werden – statt Sonderanfertigungen zu verlangen?

Je klarer dein Standard, desto seltener musst du Ausnahmen machen. Und je besser du kommunizierst, was dein Produkt kann (und was nicht), desto eher ziehst du die passenden Kunden an.

Customizing darf nie dein Produkt verwässern. Es sollte es schärfen.

Leadtime ist für genau diese Übergangsphase gemacht: Mit flexiblen Arbeitspaketen, modularen Vorlagen, individuellen Kundenfragebögen und einem skalierbaren Ticket-System bringst du Struktur in komplexe Projekte – und behältst den Überblick, selbst wenn noch nicht alles standardisiert ist. Damit dein Produkt wächst – und nicht dein Chaos.